Nach knapp zehn Jahren verlässt Manuel Riemann den VfL Bochum, das steht seit diesem Mittwochvormittag fest. Der 36-Jährige wechselt wie erwartet zum SC Paderborn. Dort dürfte er als Nummer eins eingeplant sein.
"Manuel ist ein weiteres wichtiges Puzzleteil für unsere Ambitionen in der Rückrunde. Er ist ein sehr erfahrener Torhüter und bringt alle Attribute mit, die uns auf dieser Position wichtig sind", erklärt der Paderborner Sport-Geschäftsführer Benjamin Weber. "Dazu gehören fußballerische Qualität, Strafraum-Beherrschung und die direkte Torverteidigung. Mit seinen Qualitäten wird er unsere Qualität auf dieser zentralen Position sofort erhöhen."
Zuvor hatte sich Riemann mit dem VfL auf eine Vertragsauflösung geeinigt. Mit 290 Pflichtspielen geht der Keeper als Spieler mit den elftmeisten Einsätzen für den Revierklub. Seine sportlichen Verdienste an der Castroper Straße werden von Vorfällen in der jüngeren Vergangenheit getrübt.
Im Endspurt der Vorsaison wurde Riemann aussortiert. Auch in der neuen Saison durfte er nicht am Trainingsbetrieb teilnehmen. Riemann klagte, der Fall ging vor Gericht, letztlich einigten sich beide Parteien und der gebürtige Bayer kehrte zum Jahresende zurück. Zuvor hatte Riemann den Aufstieg und mehrere Klassenerhalte mit dem VfL gefeiert, mit seinen Leistungen trug er zu den Erfolgen bei.
In der VfL-Mitteilung zu seinem Abschied werden weder Riemann noch VfL-Verantwortliche zitiert. Der Verein wählt aber warme Worte zum Abschied des polarisierenden Routiniers. "Es waren fast zehn stets emotionale Jahre, die Manuel Riemann und den VfL verbunden haben, für keinen Verein hat er länger gespielt als für Bochum. Seine temperamentvolle Art findet immer noch bei sehr vielen Fans Anklang, er ist ein 'Typ' mit Ecken und Kanten", heißt es.
Und weiter: "Und selbst wenn der Abschied von der Castroper Straße sicher anders verläuft als es sich beide Seiten ursprünglich vorgestellt haben, wissen alle beim VfL zu würdigen, welchen Stellenwert sich Manuel Riemann hier im vergangenen Jahrzehnt erarbeitet hat. Nicht zu vergessen die Freundschaften, die er im Laufe der Jahre hier geschlossen hat und die über die aktive Karriere hinaus Bestand haben werden." Riemann sei jederzeit an der Castroper Straße willkommen.